Philadelphia und die Stufen des Ruhms
Wer weiß, wie viele Fitness-Projekte mit dem Anschauen von Rocky begonnen haben. Kaum eine andere Szene besitzt einen ähnlich hohen Wiedererkennungswert wie Rocky Balboa, der auf den Stufen des Modern Art Museums in Philadelphia auf und ab rennt, um seinen Körper zu stählen – was den Film inzwischen zu einer Art Bibel in der Stadt der brüderlichen Liebe gemacht hat.
Philadelphia und Rocky
Die Einwohner von Philadelphia schütteln tatsächlich ungläubig den Kopf, wenn Du ihnen verrätst, dass Du Rocky noch nie gesehen hast. Als der Autor dieser Zeilen im letzten August in der Stadt war, gab es von einer dort wohnenden Bekannten nur weit aufgerissene Augen, als wir vor den berühmten Stufen standen und dieser Autor gestehen musste, Rocky noch nicht einmal in seinem Leben angeschaut zu haben. Als Strafe ging es die Stufen hinauf und wieder runter. It’s the eye of the tiger, it’s the thrill of the fight…
Im (inzwischen angesehen) Film Rocky geht es um einen etwas hoffnungslosen Amateur-Boxer, der es in seiner stillstehenden Karriere noch einmal wissen will und dafür gegen den amtierenden Weltmeister im Schwergewicht antreten soll. Das klingt zwar abgedroschen, aber als Rocky 1976 mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle veröffentlicht wurde, war dies noch kein ausgelutschtes Thema. Während seines harten Trainings rennt Rocky auch immer wieder ebenjene Stufen des Museums empor. Diese Trainings-Szenen sind natürlich mit Musik unterlegt und in einer Art Collage dargestellt, ein Mittel, das heute ebenfalls in moderneren Kampfsport-Filmen genutzt wird, wie etwa zuletzt in Warrior aus dem Jahr 2011. Die ungebrochene Popularität von Rocky hat dazu geführt, dass ein Besuch der Rocky-Stufen einfach zur Pflicht eines jedes Touristen gehört – und dann bitte mit dem dazu passenden Jubel, sobald die letzte Stufe erklommen ist. Philadelphia selbst hat aber noch weitaus mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Weitere wichtige Orte in Philadelphia
Wer sich für die Geschichte der Stadt interessiert, kann sich in den unzähligen Museen der Stadt austoben. Da es sich bei Philadelphia um diejenige Stadt handelt, in der die Unabhängigkeitserklärung verkündet wurde, behandeln die meisten der Galerien und Museen auch genau dieses Thema. Mit einer Einwohnerzahl von etwa 1,5 Millionen Menschen handelt es sich gleichzeitig auch um eine zwar große Stadt, doch an die bedrängende Enge von Metropolen wie New York kommt Philadelphia nicht heran. Lohnenswerte Ziele bestehen unter anderem aus der Independence Hall oder auch der Liberty Bell, welcher Du bei einer Reise nach Philly einen Besuch abstatten solltest.
Wenn Du dich ein wenig für Sport interessieren kannst, darf auch gerne ein Spiel der Philadelphia Phillies nicht fehlen. Das Baseball-Team gehört zwar nicht zu den besten Vertretern des Sports in den Vereinigten Staaten, aber allein der unerhörte Lokal-Patriotismus sorgt für unterhaltsame Stunden. Der Kauf eines knallroten T-Shirts, einer Baseball-Kappe und einem Souvenir aus Holz sind Pflicht. Außerdem schmecken die Hot-Dogs in dem Stadion wirklich gut.
Falls Du eher an deinem leiblichen Wohl interessiert bist, lohnt sich hingegen ein Ausflug an die am Wasser gelegene Ortschaft Wildwood. Dabei handelt es sich um ein in Philadelphia und auch New York beliebtes Ausflugsziel, das an einen permanenten Jahrmarkt erinnert. Gutes Essen, Getränke und viel Spaß sind garantiert, mit dem Auto ist die Reise je nach Verkehrslage in etwa 90 Minuten zu schaffen.
Mehr als nur eine einzige Reise wert
Philadelphia schafft den recht seltenen Spagat zwischen Kultur und Spaß wie kaum eine andere Stadt. Unzählige Restaurants und Kneipen sorgen für ein spannendes Nachtleben, tagsüber hingegen ist jede Ausflugsdauer zu kurz, um mehr als nur einen Bruchteil der geschichtsträchtigen Stadt erkunden zu können. Insgesamt handelt es sich um ein exzellentes Reiseziel, das nicht durch den unüberschaubaren Trubel der ganz großen Weltstädte erdrückt wird – und gleichzeitig kannst Du auf den Rocky-Treppen noch ein wenig trainieren.