Die Route 66 als Inbegriff der grenzenlosen Freiheit

Kein anderer Straßenname auf der ganzen Welt ist so bekannt, und keine andere Straße auf dieser Erde ist mit so vielen Mythen und Geschichten verbunden wie die berühmte Route 66 in den USA. Doch woher kommt eigentlich dieser weltweite Ruhm und was macht die Route 66 dabei so einzigartig?

A long, long way to paradies

Wenn Du den Mythos Route 66 verstehen möchtest, musst Du im Grunde genommen eine Zeitreise machen, und hierfür die Anfänge dieser Straße erkunden. Diese finden sich nach den schwierigen Zeiten des Ersten Weltkrieges, genauer gesagt um das Jahr 1926. Zu diesem Zeitpunkt fiel nämlich der Startschuss für den einst sogenannten Highway 66, welcher als erste Straße der USA die Ost- mit der Westküste verbinden sollte. Der Ruf nach einer direkten Verbindung war nämlich bereits sehr laut in der Bevölkerung, da es bis dato aufgrund der Rocky Mountains und diverser Wüsten sehr schwierig war, diese Strecke zu bewältigen. Für den Bau der später so symbolträchtigen Route 66 versuchten die Verantwortlichen so einfach wie möglich vorzugehen und entschlossen sich letztendlich dazu, hierfür sogar bereits bestehende Straßen zu nutzen. Diese verbanden sie schlichtweg miteinander, sodass man nun meinen könnte, dass die Fortschritte schon bald zu sehen waren. Doch dem war bei Weitem nicht so! Erst im Jahr 1938 kam die Asphaltierung der Straße zu einem Ende und erst ab diesem Zeitpunkt konnte der Highway 66 problemlos von Ost nach West und zurück befahren werden. Solltest Du Dich übrigens fragen, woher eigentlich dieser interessante Name beziehungsweise die Nummer kommt, so muss Dir an diesem Punkt leider gesagt werden, dass es hierfür im Grunde genommen keinen symbolträchtigen Hintergrund gibt. Die Zahl 66 wurde aus dem einfachen Grund ausgewählt, da es diese Straßennummer noch in keinem der beteiligten Bundesländer gab.

Eine Straße wird berühmt

Bereits im Jahr 1933, als die Route 66 noch nicht einmal komplett fertiggestellt war, machte die hoffnungsvolle Strecke erste Schlagzeilen. Erwin G. Baker ließ sich damals zu mehreren Werbefahrten hinreißen und machte schon bald auch einige Rekordfahrten daraus. In nun 53 Stunden schaffte er die Strecke von New York nach Los Angeles, was in etwa einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern entspricht. Für damalige Verhältnisse sowie in Anbetracht dessen, dass die Strecke durch einige Städte führte und nur teilweise asphaltiert war, war dies schon eine beachtliche Leistung, welche als Cannonball in die Geschichte einging. Doch damit sollte die Aufmerksamkeit, welche der Route 66 bis heute sicher ist, noch lange nicht enden. Bereits wenige Jahre später, und zwar 1939 erlangte die Route 66 durch den Roman „Früchte des Zorns“ zu Weltruhm. Und wieder sollte es nicht lange dauern, bis die Route 66 von sich reden machte. Dieses Mal schaffte es ein Musiker, den Charme dieser Strecke in Worte zu fassen und daraus einen bis heute bekannten Song zu machen. „Get your Kicks on Route Sixty Six“ wurde nachfolgend nicht nur durch den Komponisten Bobby Troup, welcher den Song mit Nat Cole aufnahm, bekannt, auch spätere Branchengrößen wie The Rolling Stones, Cuck Berry und sogar Depeche Mode schufen ihre eigenen Kreationen mit diesem Lied.

Zu guter Letzt darf natürlich auch die bahnbrechende Bedeutung der Route 66 in dem Roadmovie „Easy Rider“ nicht fehlen. Die Handlung des Filmes ist dabei schnell erzählt, doch den Mythos, den dieser Film erschuf, geht weit über die Grenzen einer normalen Straße hinaus. Die Route 66 wurde quasi über Nacht zum Inbegriff der grenzenlosen Freiheit und zum Symbol einer neuen Generation. Vielleicht macht gerade das den bis heute ungebrochenen Charme und die unerklärbare Anziehungskraft dieser Verbindungsstraße aus!

Eine Reise in die Vergangenheit

Selbstverständlich ist die wirtschaftliche Bedeutung der Route 66 heute längst nicht mehr so tragend, wie dies in den 50er, 60er und 70er Jahren der Fall gewesen ist, das heißt jedoch nicht, dass diese Straße nun zu einem Relikt der Vergangenheit werden würde. Noch heute befahren vor allen Dingen Motorradfahrer die Route 66, um dabei einmal das Gefühl der so berühmt-berüchtigten amerikanischen Freiheit zu erleben. Solltest auch Du diesen Traum in Dir hegen, wird Dich die Route 66 in jedem Fall auf eine echte kleine Zeitreise mitnehmen. Da gerade die Amerikaner selbst mit dieser Straße immer noch die sogenannte gute alte Zeit verbinden, findet sich auch genau das dort. Die Strecke ist nämlich gesäumt mit vielen kleinen Diner-Cafés, welche urplötzlich scheinbar im Nichts auftauchen und auch einige sehr charmante Souvenirläden laden zu einer kleinen Pause ein. Selbstverständlich finden sich auch Tankstellen auf dem Weg, wobei auch diese irgendwie stets an den Charme der 50er und 60er Jahre erinnern. Wenn Du also die Route 66 mit Deinem Bike oder Auto erleben möchtest, wirst Du sicherlich viel mehr als eine lange, breite Straße in den USA vorfinden und viele unvergessliche Erinnerungen mit nach Hause bringen!

Schreibe einen Kommentar

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner