Als am 4. August 1961 auf Hawaii ein gewisser Barack Hussein Obama geboren wurde, hätte wohl auch in seinen kühnsten Träumen niemand daran geglaubt, dass soeben ein kommender Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika das Licht der Welt erblickte. Und ein besonderes geschichtsträchtiger noch dazu – als Sohn eines Kenianers und einer US-Amerikanerin sollte Obama der erste afroamerikanische Präsident werden.
Warum Obama ausgerechnet im idyllischen Ferienparadies Hawaii zur Welt kam? Die Frage ist leicht beantwortet: Seine Eltern lernten sich in der Hauptstadt Honolulu an der Universität kennen und heirateten kurze Zeit später auch auf Hawaii – dort war im Gegensatz zu den USA die Ehe zwischen Schwarzen und Weißen erlaubt. Obama verbrachte allerdings wenig Zeit mit seinem Vater, da sich seine Eltern bereits drei Jahre nach seiner Geburt wieder scheiden ließen und er mit seiner Mutter kurz darauf nach Indonesien zog. Seinen Vater sah er letztmals im Alter von zehn Jahren.
Ein hervorragender Basketball-Spieler machte sich auf den Weg an die Uni
Obamas Mutter, eine Expertin für Kredit-Vergaben an Entwicklungsländer, heiratete in Indonesien einen Ölmanager und ließ sich mit diesem in der Hauptstadt Jakarta nieder. Barack hingegen kehrte 1971 nach Hawaii zurück, wo er fortan von seinen Großeltern mütterlicherseits aufgezogen wurde. Übrigens: Obama war in seiner Schulzeit ein hervorragender Basketball-Spieler – er verfolgte sogar das Ziel, später einmal in einer Profi-Mannschaft zu spielen. Doch nach dem Ende seiner Schulzeit ging Obamas nicht den Weg des Sportlers, sondern den des Studenten. Er studierte in den Metropolen Los Angeles und New York von 1979 bis 1983 Politikwissenschaft. Auf eigenen Wunsch zog Obama nach Abschluss des Studiums nach Chicago, wo er gemeinnützig arbeitete und Kirchengemeinden in armen Stadtvierteln bei der Integration von Arbeitskräften half. Anschließend machte sich Obama erneut auf den Weg an die Uni – genauer gesagt an die sehr angesehene Harvard Law School, wo er weitere drei Jahre Jura studierte.
Zu dieser Zeit lernte Obama auch seine spätere Frau Michelle kennen, die ebenfalls in Harvard Rechtswissenschaften studierte. Michelle (damals hieß sie mit Nachnamen noch Robinson) schloss ihr Studium vor Barack ab und arbeitete bereits als Anwältin in einer Kanzlei in Chicago. Dort wurde Barack zunächst ihr persönlicher Praktikant – recht schnell entwickelten beide jedoch ein über das berufliche hinausgehendes Verhältnis. Es folgte eine Love-Story, wie sie Hollywood nicht hätte besser schreiben können: 1992 heirateten beide, die Töchter Ann und Natasha kamen zur Welt und Michelle Obama wurde zur First Lady an seiner Seite im Weißen Haus.
Nach Abschluss seines Studiums begann die politische Aktivität Obamas, er schloss sicher der Demokratischen Partei an. Zunächst arbeitete er in einer auf Bürgerrechte spezialisierten Kanzlei und unterstütze den Wahlkampf Bill Clintons. Obama setzte sich besonders für die Rechte von Minderheiten ein und kämpfte gegen die Waffenlobby sowie für eine Krankenversicherung für alle Amerikaner.
Durch eine emotionale Rede zur nationalen Einheit wurde Obama 2004 landesweit bekannt
Bekannt wurde Obama im Jahre 2004, als er bei der Wahl zum US-Senator 52 Prozent der Stimmen erhielt und zum „Shooting Star“ der Demokratischen Partei wurde. In einer in den gesamten USA übertragenen, sehr emotionalen Rede appellierte Obama an die nationale Einheit Amerikas und legte als Beispiel seine eigene Familiengeschichte zugrunde. Dieses flammende Plädoyer brachte ihm landesweit viele Sympathien ein und bedeutete den Grundstein für seine kommenden politischen Erfolge. Im Jahre 2007 verkündete Obama seine Kandidatur zum Präsidenten. Zunächst setzte er sich in einem engen und beinahe ein Jahr andauernden Wahlkampf gegen seine Partei-Genossin Hillary Clinton und anschließend auch gegen den Republikaner John McCain durch. Am 8. Januar 2009 wurde Obama offiziell zum 44. Präsidenten der USA bestimmt. Sein Wahlkampf zeichnete sich dabei besonders durch eine clevere Marketing-Strategie aus: Neben dem eingängigen Wahlslogan „Yes, we can“ erwies sich besonders die starke Nutzung der sozialen Netzwerke YouTube, Facebook und Twitter als Erfolgsgeheimnis. Obama wirkte im Vergleich zu seinem Gegner als frischer und moderner Präsidentschaftskandidat, was bei jüngeren Wählerschichten sehr gut ankam.
Auch als Präsident blieb Obama seinen Prinzipien treu
Als erster farbiger Präsident vertrat Obama auch nach seiner Wahl die Themen, die ihm schon als jungem Mann in Chicago wichtig waren: Die Krankenversicherung für alle Amerikaner, das Bekämpfen von Rassismus, das Auflösen des Gefangenenlagers Guantanamo sowie den Kampf gegen die mächtige Waffenlobby. Allerdings führte Obama auch militärische Aktionen wie die Angriffe auf Terroristen im Irak, Afghanistan und Pakistan fort. Kurz nach seinem Amtsantritt besuchte Obama Berlin und hielt am 24. August 2008 an der Siegessäule nahe des Brandenburger Tores eine Rede vor jubelnden Massen, wo er für die Abrüstung von Atomwaffen warb. Zu den weiteren Highlights seiner Amtszeit zählt auch die Ergreifung des gesuchten „Terrorfürsts“ Osama Bin Laden, der bei einem Einsatz von Spezialkräften erschossen wurde.
Der jüngste Erfolg Obamas liegt noch gar nicht lange zurück – im November 2012 wurde er als Präsident wiedergewählt und Ende Januar 2013 erneut vereidigt. Obama kann seine politischen Ziele somit auch in einer zweiten Amtszeit als Präsident der USA weiterverfolgen.